Adlhaming 20,

A-4655 Vorchdorf, Oberösterreich

Rundballenheu

Die Heubereitung stellt hohe Anforderungen, das Ausweichen auf Silagebereitung ist nicht immer möglich. Heu ist ein wertvolles Grundfutter und diätetisch mintunter unverzichtbar.

Die traditionelle Bodenheutrocknung weist eine rückläufige Tendenz auf. Die zur Heutrocknung benötigten Schönwetterperioden bedingen einen späteren 1. Schnitt, mehr Feldarbeitsgänge, höhere Werbungsverluste und einen geringeren Nährstoffgehalt im Heu. Für Bauern, die Milch für die Erzeugung von Hartkäse produzieren, gibt es zur Heubereitung keine Alternative, doch soll die "Winterfutterkonserve Heu" durch innovative Techniken auch für andere Bauern an Attraktivität gewinnen.

Belüftung von Rundballenheu

Das Pressen von Rundballenheu ist die "Königsdisziplin" unter den Heuwerbemethoden. Leider werden das Nach- schwitzen und die Restfeuchte des Futters immer unterschätzt! Deshalb: Auch Rundballen lassen sich belüften! Die Gesamtverluste bei Belüftungsheu betragen 14-18 %, während sie bei der Bodentrocknung auf 23 % bei günstigen, 27 % bei durchschnittlichen und teils über 32 % bei schlechten Bedingungen ansteigen.

In den letzten Jahren sind Rund- und Quaderballentrocknungen verstärkt am Markt verfügbar, zudem bestehen einige Eigenbauten von Ballentrocknungen, die erfolgreich funktionieren.

Die Erntefeuchte, die Arbeitsgänge vor dem Pressen sowie der Trocknungsvorgang selbst entsprechen der Boxentrocknung. Wichtig sind gleichmässig und mit nicht zu hohem Druck gepresste Ballen, damit die Trocknungsluft nicht unkontrolliert entweicht und der ganze Ballen gleichmäßig getrocknet wird.

Rundballen werden dabei auf die Belüftungsringe gesetzt, die von einem Kanal mit Luft versorgt werden, Quaderballen werden auf Belüftungsrosten getrocknet.

Die Belüftung von Rundballen ist grundsätzlich schwieriger als jene von Loseheu in Boxen. Die Probleme bei der Trocknung von Rundballen sind vielfach auf eine ungleichmäßige Durchlüftung infolge von Dichteunterschieden innerhalb der Ballen einer Trocknungscharge zurückzuführen.

Belüftbare Ballen sollen mit niedrigem Druck gepresst werden, der Ballendurchmesser sollte weder zu klein, noch zu gross sein. Bewährt sind Ballendurchmesser im Bereich von 1,2 bis 1,5 m. Die Ballendichten sollten im Bereich von 110 bis 120 (maximal 140) kg Heu-TM/m³ bleiben, dabei sind die oberen Werte nur bei grobstängeligem Futter vertretbar.

Pressen mit variabler Kammergröße liefern Ballen mit gleichmäßigerer Dichte als solche mit Konstantkammer. Bei den Konstantkammer-Pressballen strömt die Trocknungsluft des lockeren Ballenkerns wegen wie durch einen Schlot ab. Es ist daher sinnvoll, die obere Ballenstirnseite mit einem massiven Deckel abzudichten. Allerdings sind neue Pressen mit variabler Presskammer mit einer "Weichkernausführung" ausgerüstet. Damit lässt sich der Ballenkern ebenso weich pressen wie bei Konstantkammerpressen.

Die Pressdichte ist dann passend, wenn man mit einer flachen Hand noch 15 bis 20 cm in den Ballenkern hineinstoßen kann.

Ideal sind Rundballen mit einem weichen Kern und einer dichter gepressten, stabilen Außenschicht.

Selbstgebaute Rundballen-Belüftungen werden meist mit Untenbelüftung ausgeführt. Hinsichtlich des Trocknungsverlaufes haben sie sich nicht weniger bewährt, als Anlagen mit einer Luftzufuhr von oben und unten. Von oben kann nämlich ohne hydraulische Andrückvorrichtung kaum jene Abdichtung erreicht werden, wie sie an der Ballenunterseite durch das Eigengewicht auftritt.

Bei alleiniger Untenbelüftung müssen allerdings sehr feuchte Ballen gewendet werden. Das intensivere Rundballen Trocknungssystem ist das Doppelkanalsystem mit Luftzufuhr von unten, der Mitte und oben. Dadurch erfolgt eine schnellere Trocknung als beim einfachen Unterbelüftungssystem (kein wenden der Rundballen notwendig).

Die beste Lösung wäre es , die Rundballen mit einem GM-Entfeuchter. Abwärmenutzung (zB Biogasanlagen) oder einer Dachabsaugung zu trocknen!

Eine Ballenbelüftung ist allgemein nur bei einem Trockenmassegehalt über 70 % (zumindest 65 %) empfehlenswert. Speziell druckstabil ausgelegte GM - Ventilatoren mit einem maximalen Druck von mind. 1.300 Pa sind erforderlich.

Die Investition in eine Belüftungsanlage sollte gründlich überdacht werden in Bezug auf die Art der Trocknung wie auch die eingesetzte Technik. Um die Trocknung auch genügend dimensioniert auszulegen und zueinander passende Bestandteile der Technik einzubauen, ist die Beratung durch fachkundige Personen unerlässlich!

 
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